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»Ich hätte keinen anderen Job machen wollen!«

Autor/in: Heike Ufkes

Am 14. 6. 1986 begann Gottfried Eichhorn sein Referendariat an der Realschule und dem Gymnasium Steinheim. Fast auf den Tag genau 37 Jahre später verabschiedet er sich am Ende dieses Schuljahres aus dem aktiven Schuldienst.

Als einer von zwei Sonderpädagogen kam Eichhorn nach der Schließung der Steinheimer Förderschule Lernen vor sieben Jahren an die Johannes-Gigas-Schule, um die Inklusion zu unterstützen und voranzubringen. Zuvor lehrte er in Steinheim insgesamt 21 Jahre; seit 2001 war er Konrektor und in den letzten drei Jahren  bis zur Auflösung der Schule kommissarischer Schulleiter.

Zuvor unterrichtete der studierte Sozialwissenschaftler und Historiker an der Schule für Erziehungshilfe in Schweicheln. Während dieser vier Jahre änderte sich so manches für den jungen Lehrer: Er studierte Sonderpädagogik, baute in Blomberg ein Haus und wurde Vater von drei Kindern.

Auch Eichhorn bekam zu spüren, dass in den achtziger Jahren zu viele Lehrkräfte auf den Arbeitsmarkt strömten. Er arbeitete nach seinem Referendariat insgesamt drei Jahre als ABM-Kraft beim Landkreis Herford, bevor er seine erste Anstellung in Schweicheln angeboten bekam.

Die Entscheidung, nach Sozialwissenschaften und Geschichte später noch Sonderpädagogik zu studieren, hat Eichhorn nie bereut: „Es hat mir immer Spaß gemacht, den Leuten, die es nicht so leicht hatten, etwas mitzugeben, wenn sie es denn wollten.“

Doch jetzt ist für den gebürtigen Odenwälder Schluss mit Schule: „Mehr Zeit für die Enkelkinder, für Reisen, bevorzugt in die Bretagne und fürs Paddelbootfahren“. Darauf freut sich der passionierte Fahrradfahrer, dessen erste Aktion eine ausgedehnte Tour mit seiner Frau und dem Camper auf die iberische Halbinsel sein wird.

Die Johannes-Gigas-Schule verabschiedet einen engagierten und, wenn es um „seine Kinder“ ging, manchmal auch streitbaren Sonderpädagogen, der gerne den Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.