KAoA
Die Berufsorientierung ist ein programmatischer Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit in den Klassen 8-10 und wird seit dem Schuljahr 2015/2016 im Rahmen von KAoA durchgeführt. Der prozesshafte Charakter der Berufsorientierung spiegelt sich in den Segmenten Potentialanalyse, Information, Beratung, Erprobung, Dokumentation und Entscheidung wieder (siehe Schaubild).
Die erste Auseinandersetzung mit der Rolle des zukünftigen Erwerbstätigen wird in der Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 in den gesellschaftswissenschaftlich orientierten Fächern, insbesondere im Fach Wirtschaftslehre angeregt. In den Klassen 5 bis 7 werden die SuS motiviert im Rahmen des Zukunftstages, erste Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu bekommen.
Mit dem Erkunden einiger Berufsbilder entsteht auch die Erkenntnis, dass für Berufe bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse erforderlich sind. Zu diesem Zeitpunkt erhalten die SuS Anregungen, eigene Stärken und Interessen zu erkennen und notwendige Fähigkeiten auszuprobieren. Dies geschieht sowohl im Unterricht in o.g. Fächern als auch in der externen im Rahmen von KAoA durchgeführten Potentialanalyse.
Am Ende dieser Phase entscheiden sich die SuS für einen Ausbildungsberuf, in dessen Alltag sie im Rahmen des Betriebspraktikums Einblick bekommen sollen. Die intensive Vorbereitung des Betriebspraktikums, insbesondere die Form und der Inhalt der Dokumentation begleiten diesen Entscheidungsprozess.
Im vorletzten Schuljahr (Klasse 9) ermöglicht die Messe „Berufe live“ zu Beginn des Schuljahres Informationen zu weiteren Berufsfeldern und Berufsbildern zu sammeln.
Mit der umfangreichen Auswertung des Betriebspraktikums und dem von der Schule organisierten ersten Beratungskontakt mit dem Berufsberater der Agentur für Arbeit werden die Aktivitäten auch auf außerschulische Institutionen ausgeweitet. Information (z. B. BIZ-Besuch) und Beratung (BA Detmold) gehören jetzt zum festen Bestandteil der Berufsorientierung (siehe Schaubild).
In den Abschlussklassen wird der Prozess mit weiteren Beratungsgesprächen, der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Auswahltests und dem außer-unterrichtlichen Angebot FIT FOR JOB des privaten Anbieters BÜRO für berufliche Strategien und Sprache (in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Detmold und der Schwering & Hasse Stiftung) fortgeführt und den Erfordernissen (Veröffentlichung von freien Ausbildungsstellen) angepasst. Ergänzend dazu findet in der Schule auch eine Information der Berufskollegs statt, um den SuS rechtzeitig vor den Anmeldeterminen einen Überblick über Bildungsgänge an Berufskollegs zu geben.
Mit dem Erkennen eigener Fähigkeiten und Interessen, der Erkundung unterschiedlicher Berufsfelder und der Orientierung in der Vielzahl schulischer Bildungsgänge sollen die SuS in die Lage versetzt werden, eine eigenverantwortliche und bewusste Entscheidung für den Übergang von der Schule in eine zukünftige Erwerbstätigkeit zu treffen. Eine wesentliche Rolle zur Vorbereitung der Entscheidung spielt dabei die Dokumentation des Prozesses (Berufswahlpass und Praktikumsmappe).
Der Ausbildungskonsens NRW sieht die „Berufsorientierung als Bestandteil einer schulischen individuellen Förderung“ an. Es werden Maßnahmen angeboten, die die Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen etablieren sollen (Benennung von KoordinatorInnen für die Studien- und Berufsorientierung). Für die vielfältigen Aktivitäten (Koordination, Information, Beratung) sind sowohl räumliche, personelle wie auch zeitliche Ressourcen erforderlich. Eine von SuS verantwortete Dokumentation (Praktikumsmappe, Berufswahlpass) kann nur gelingen, wenn der Prozess begleitet und reflektiert wird (dabei werden auch methodische Arbeitsweisen eingeübt). Die Umsetzung der Vorgaben (Rahmenvereinbarung BA – Schule) verlangt eine kontinuierliche und verlässliche Zusammenarbeit. Auch die nachhaltige Fortführung der Modulinhalte (Berufsorientierungsbüro, Kompetenzfeststellung) erfordern langfristig planbare Rahmenbedingungen, die eine Berufsorientierung auch über kurzfristig angebotene Maßnahmen hinaus nachhaltig wirksam werden lassen.